Älteren, pflegebedürftigen Menschen ein würdevolles Leben ermöglichen

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Leitungskräfte regionaler Pflegeheime treffen sich zum zweiten Demenz-Dialog im Rheingau-Taunus-Kreis / Anteil demenziell erkrankter Menschen in Pflegeheimen beträgt inzwischen 70 Prozent / Personalmangel und hoher Dokumentationsaufwand erschweren die Versorgung

Zum zweiten Demenz-Dialog des Rheingau-Taunus-Kreises haben sich Vertreterinnen und Vertreter regionaler Altenpflegeheime getroffen, um über die angemessene Versorgung von Menschen mit Demenz zu diskutieren. Schon heute liegt der Anteil demenziell erkrankter Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen bei rund 70 Prozent. Viele von ihnen ziehen erst dann in eine Einrichtung, wenn Angehörige die Pflege bei weit fortgeschrittener Demenz zu Hause nicht mehr leisten können.

Wo vor einigen Jahren noch fitte und weniger fitte ältere Menschen gemeinsam lebten, werden jetzt zunehmend schwerstkranke und kognitiv eingeschränkte Personen versorgt. Angesichts des demografischen Wandels verschärfen sich der Personalmangel sowie der komplexe Abrechnungs- und Dokumentationsaufwand. „Wir haben unseren Beruf gewählt, weil wir älteren, pflegebedürftigen Menschen ein würdevolles Leben und eine gute Lebensqualität in Gemeinschaft mit anderen ermöglichen möchten. Unter den herrschenden Bedingungen und der aktuellen Gesetzgebung wird das für uns immer schwieriger“, so eine Teilnehmerin. In allen Einrichtungen fehle es zudem an freiwilligen Helferinnen und Helfern, die Menschen mit Demenz im Alltag begleiten und die Fachkräfte entlasten.

Die Demenz-Dialoge, zu denen das Kompetenzzentrum Pflege des Rheingau-Taunus-Kreises und die Alzheimer Gesellschaft Rheingau-Taunus e.V. erstmals im Juni eingeladen hatten, sollen eine gemeinsame Zukunftsstrategie für den Landkreis entwickeln, die den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerungsgruppe von Menschen mit Demenz gerecht wird. Viele Herausforderungen ergeben sich aus Rahmenbedingungen, die vor allem auf Bundes- und Landesebene neu gestaltet werden müssen. „Wir müssen die praktischen Probleme klar benennen, damit sie an die politischen Ebenen weitergegeben werden können“, erklärte Elke Jörg-Pieper, zuständig für die Altersplanung des Kreises. Die Ergebnisse des Dialogs werden nun strukturiert aufbereitet und an die politischen Entscheidungsträger weitergeleitet.

Was vor Ort möglich ist, gehen die Beteiligten direkt an: Unter anderem entwickeln sie gemeinsame Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen und wollen Bürgerinnen und Bürger durch transparente Informationen und Beratung besser über die Versorgung in Pflegeheimen informieren. Weitere Maßnahmen einer gemeinsamen Demenz-Strategie für den Landkreis werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet.