64. Erntedankfeier der Winzerinnen und Winzer im Kloster Eberbach - Tradition, Dankbarkeit und Blick nach vorne

Ein Tag ganz im Zeichen von Dankbarkeit, Gemeinschaft und Zukunftsorientierung. Neben dem Rückblick auf ein intensives Jahr ging es vor allem um die Frage, wie sich der Rheingau als Kultur- und Weinlandschaft weiterentwickelt. Der Erntedank der Winzer, traditionell immer am Ersten Advent durchgeführt, zeigte eindrucksvoll wie eng im Rheingau Tradition und Zukunft miteinander verknüpft sind.

Landrat Sandro Zehner betonte die besondere Bedeutung des Nachmittags: „Unser Weinbau prägt nicht nur die Landschaft, sondern auch unsere Identität und unseren Zusammenhalt. Der Rheingau lebt von Menschen, die mit Leidenschaft und Weitblick arbeiten.“

Auch die Rheingauer Weinkönigin Lena Roie unterstrich die emotionale und kulturelle Bedeutung des Festes: „Erntedank ist für mich mehr als ein Rückblick. Ein Jahr endet, ein neues beginnt – und zwischen gestern, heute und morgen begegnen sich im Rheingau auch die Generationen. Erntedank steht für mich auch für den Wandel, den Generationswechsel, der uns alle momentan betrifft und uns hoffentlich noch zukunftsfähiger aufstellt.“

Neben Landrat und Weinmajestäten nahmen auch Weinbaupräsident Peter Seyfarth und der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung an der Feier teil. Beide dankten der regionalen Weinwirtschaft für ihren Einsatz im vergangenen Jahr und blickten optimistisch auf die kommenden Jahre.

Über 100 Gäste aus Weinwirtschaft, Politik und Gesellschaft kamen beim Erntedank der Winzer zusammen, um ein Jahr voller Herausforderungen und Erfolge im Weinbau zu würdigen. Mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Basilika und der anschließenden weltlichen Feier im historischen Laiendormitorium wurde diese Feier bereits zum 64. Mal veranstaltet. 

Für den musikalischen Rahmen sorgte der Posaunenchor Eltville, der sowohl zu Beginn als auch im weiteren Programm Akzente setzte und der Feier eine würdige Atmosphäre verlieh. Ein besonderer Moment des Nachmittags war die Übergabe der St. Urbanspende. Insgesamt 606 Flaschen regionaler Wein wurden durch die Winzerinnen und Winzer an den Landrat überreicht. Die Weine werden in den nächsten Wochen an soziale Einrichtungen im gesamten Rheingau-Taunus-Kreis verteilt. 

Landrat Sandro Zehner würdigte diese Geste ausdrücklich: „606 Flaschen Wein von unseren regionalen Winzerinnen und Winzern wurden übergeben, die wir in den nächsten Wochen an Einrichtungen im Kreis verteilen, zum Beispiel an Seniorenheime oder caritative Einrichtungen. Dafür möchte ich ganz herzlich Danke sagen. Am Ende ist so ein Fest auch immer dafür da, in Demut und Dankbarkeit zurückzublicken auf das, was war. Menschen, die mit der Natur arbeiten, wie unsere Winzer, brauchen diese Demut, denn Natur und Wetter prägen am Ende das, was in die Flasche kommt. Und einen Teil davon abzugeben und damit Dankbarkeit zu zeigen, für Menschen, die es benötigen – das ist eine wunderbare Tradition. Ich freue mich sehr, dass wir sie zum 64. Mal gefeiert haben und freue mich umso mehr auf die 65. Erntedankfeier im nächsten Jahr.“