55 Neuinfektionen an einem einzigen Tag im Kreis
Gesundheit
Corona-Pandemie: Keine Atempause / Appell des Kreis-Gesundheitsamtes: Kontakte einschränken und nach Corona-Test erreichbar sein
Corona-Pandemie: Keine Atempause / Appell des Kreis-Gesundheitsamtes: Kontakte einschränken und nach Corona-Test erreichbar sein
„Wir haben mit 55 Neuinfektionen an einem Tag - dem gestrigen Donnerstag - einen absoluten Höhepunkt im Pandemie-Geschehen im Kreisgebiet seit Anfang März erlebt. Eine solche hohe Zahl an CoVid-Neuinfektionen innerhalb von 24-Stunden hatten wir bisher noch nie“, berichtete Dr. Renate Wilhelm, die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, gleich zu Beginn der Sitzung des Verwaltungsstabs am Freitag. Schon bis 10.00 Uhr am Freitagmorgen waren weitere 13 Personen mit CoVid-Infektionen gemeldet. „Es tritt weder ein Stillstand noch eine Atempause bei den Neuansteckungen ein“, so die Amtsleiterin. Im Rheingau-Taunus-Kreis ist damit der Inzidenzwert nunmehr auf 82,8 gestiegen. Diesen Wert vermeldet der Kreis wie das Robert-Koch-Institut seit Freitag wieder einheitlich: „Der Fehler ist gefunden und korrigiert.“
Wegen der hohen Ansteckungszahlen und der daraus resultierenden Nachverfolgung von Kontaktpersonen appelliert das Gesundheitsamt des Rheingau-Taunus-Kreises an die Bürgerinnen und Bürger, ihre Kontakte soweit wie möglich einzuschränken sowie nach einem Corona-Test erreichbar zu sein und Zuhause auf das Ergebnis zu warten. Nur dadurch ist ein schnelles Übermitteln der Testergebnisse geboten. „Davon profitiert der Einzelne wie die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt, die sich dann anderen Fällen widmen können“, erklärte die Gesundheits-Dezernentin Monika Merkert.
Die Zahl der mit Corona infizierten Personen hat sich im Rheingau-Taunus-Kreis in den vergangenen Wochen verdoppelt. Das Gesundheitsamt bearbeitet täglich zwischen 35 und 55 neue Fälle und muss dabei sämtliche Kontakte nachvollziehen. Es ergeht aber auch der Appell der Gesundheits-Dezernentin an die Gesellschaft: „Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Kontakte so weit wie möglich reduzieren, um einer Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken. Dazu ist die Mithilfe aller Menschen im Rheingau und Taunus erforderlich.“ Deshalb verweisen die Mitglieder des Verwaltungsstabes auch auf die neueste Entwicklung: „Auch im Rheingau nimmt die Zahl der Infizierten deutlich zu.“
In der Sitzung der Arbeitsgruppe Kliniken am Mittwoch, 21. Oktober, sei zudem deutlich geworden, dass auch die Kliniken einen raschen Anstieg von Corona-Patienten auf den Stationen verzeichnen. „Wir möchten nicht in die Situation kommen, dass Kliniken Patientinnen und Patienten nicht mehr aufnehmen können“, sagte Monika Merkert. „Dabei geht es nicht nur um Corona-Patienten, sondern auch um Menschen mit anderen Erkrankungen, die gegebenenfalls nicht mehr behandelt werden könnten.“
Die Nachverfolgung von Kontaktpersonen im Gesundheitsamt ist aufgrund der hohen Fallzahlen und der vielen Kontakte so aufwendig, dass das Amt an seine Grenzen stößt. „Infizierte Personen werden sofort nach Eintreffen des positiven Laborergebnisses informiert. Die weitere Fallbearbeitung kann aktuell zeitlich variieren. Das trifft vor allem dann zu, wenn wir Personen oder Familien ihr positives Testergebnis nicht direkt mitteilen können, weil wir sie weder telefonisch erreichen noch sie in den Wohnungen angetroffen werden“, erläuterte Dr. Wilhelm.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessenweiten Corona-Hotline beantworten unter der (0800) 5554666 täglich von 9 bis 15 Uhr Fragen zur Gesundheit und Quarantäne. Aktuelle Informationen rund um das Thema Corona stehen auch unter www.rheingau-taunus.de/coronavirus zur Verfügung. Dort können alle aktuellen Verordnungen und Allgemeinverfügungen heruntergeladen werden.