BREITBANDAUSBAU RHEINGAU-TAUNUS

Das Internet hat enorme Auswirkungen auf gesellschaftliche Entwicklungen, Wirtschaft, Staat sowie Verwaltung und bietet unendliche technologische Innovationen. Der Anteil an der Wertschöpfung durch Internetnutzung wächst kontinuierlich, neue Geschäftsmodelle entstehen und das Internet verändert die Arbeits- und Privatwelt. Hochgeschwindigkeits-Breitband Zugangsnetze (FttB/H) müssen Standardinfrastruktur werden und sichern die Teilhabe an diesen Entwicklungen. Schnelle Datenverbindungen sind notwendige Teile moderner Infrastrukturen für die Bürger, Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Bildungseinrichtungen sowie die Kommunen und für den Landkreis ein bedeutender Standort- und damit auch Wirtschaftsfaktor. In Wirtschaft und Politik besteht Konsens darüber, dass das Internet und seine hochbreitbandigen Zugangsnetze gleichrangig mit Wasserstraßen, Straßen und Bahnen als wesentliche Infrastruktur damit als Daseinsvorsorge anzusehen ist.


Der Rheingau-Taunus-Kreis möchte gemeinsam mit seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie weiteren Partnern zunächst den Ausbau der Breitbandversorgung als Hochleistungsnetz mit mindestens 50 Mbit/s bis 2019 vorantreiben. Ziel ist anschließend die Schaffung einer Gigabit-Region, um u. a. den Wirtschaftsstandort Rheingau-Taunus für Gewerbetreibende sowie Gewerbe- und Dienstleistungsansiedlungen noch attraktiver zu gestalten. Zu realisieren ist dies nach aktuellem Stand der Technik nur mit der weiteren flächendeckenden Verlegung von Glasfaserkabeln bis an und in die Gebäude.
Daher musste zunächst geprüft werden, ob und in welchem Modell die Weiterentwicklung der Telekommunikationsinfrastruktur im Rheingau-Taunus-Kreis zu einer Hochgeschwindigkeitsregion möglich ist. Ergebnis ist die Machbarkeitsstudie „Gigabit Region Rheingau-Taunus 2015 – 2025 / 2030“, die neben der Versorgungs- und Bedarfsanalyse, Umsetzungsszenarien, die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt sowie sogenannte Intelligente Netze als Standortfaktor betrachtet. So werden die Hardwarefaktoren (Breitbandinfrastrukturausbau) mit Softwarefaktoren (Digitalisierung und Intelligente Vernetzung) verknüpft.

Die Modellstudie in Deutschland wurde durch die Bietergemeinschaft FUVENTURE GmbH / K.GREENTECH GmbH aus München, unter intensiver Mitarbeit der Kreisverwaltung, erstellt. Das Projekt wurde zu 50% aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung über das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung mit 71.000,- Euro gefördert. 46.000,- Euro steuerte der Kreis bei, 25.000,- Euro die kreisangehörenden Kommunen. Die Studie liefert entscheidende Grundlagen für das weitere Vorgehen und die Beantragung von Fördermitteln nach dem Breitbandförderprogramm des Bundes.

Breitbandausbau im Kreisgebiet

Aufgrund von intensiven Aktivitäten durch den Landkreis wurden in den Jahren 2012 und 2013 16 Stadt- und Ortsteile mit rund 5.000 Haushalten in Bad Schwalbach, Heidenrod, Idstein, Lorch, Schlangenbad und Taunusstein mit FttC (Fibre to the Curb/Glasfaser bis an die Kabelverzweiger) ausgebaut. Die 16 Stadt- und Ortsteile hatten bis dahin einen Versorgungsgrad von unter 1 MBit/s. Aufgrund der Beratung, Planung, Koordination, Moderation und der Vorbereitung der Förderanträge durch die Kreisverwaltung konnte in dieser Ausbauphase die höchste hessische Förderung in Höhe von rd. 1 Million Euro akquiriert werden. Der Ausbau fand in Form der Zahlung eines Baukostenzuschusses in Höhe von rund 1,7 Mio. Euro an den Gewinner der Ausschreibung, die Deutsche Telekom, statt. Der Betrag in Höhe von rd. 700.000 Euro wurde durch die beteiligten sechs Kommunen bereitgestellt. Durch den VDSL-Ausbau werden bis zu 50 Mbit/s erreicht.

In der Gemeinde Hünstetten und im Rüdesheimer Stadtteil Presberg wurde im Jahr 2014 auf VDSL aufgerüstet. Im Jahr 2014 bis Anfang 2015 baute die Telekom im Eigenausbau die vier Ortsnetze Eltville, Kiedrich, Oestrich-Winkel und Walluf mit VDSL und Vectoringfähigkeit aus. Im September 2014 wurde nach vier Monaten Projektdauer die Breitbanderschließung des Kloster Eberbach durch die Wiesbadener Firma WiTCOM offiziell abgeschlossen und das neue Glasfasernetz in Betrieb genommen. Vier Kilometer Glasfaser wurden zwischen Kloster Eberbach und Oestrich-Winkel neu verlegt. Ausbausynergien wurden in Zusammenarbeit mit einem Mobilfunkanbieter bei der Erschließung genutzt. 2015 wurden die Hochschule Geisenheim und am Trassenverlauf liegende Unternehmen ebenfalls durch die Fa. WiTCOM angebunden.
In den Jahren 2016 wurden durch weiteren Eigenausbau des Breitbandnetzes durch die Deutsche Telekom weite Teile der drei Ortsnetze Idstein, Niedernhausen und Taunusstein und 2017 Teilbereiche von Geisenheim und Rüdesheim am Rhein versorgt. Auch findet vermehrter Einsatz von Vectoring durch die Deutsche Telekom statt, u. a. in Rüdesheim am Rhein-Presberg.

Somit sind rund 90 % der Haushalte und Unternehmen im Kreisgebiet mit Bandbreiten bis zu 50 Mbit/s und teilweise mehr versorgt. Der Rheingau-Taunus-Kreis ist einer der wenigen hessischen Landkreise, der aufgrund von geförderten Ausbaumaßnahmen und Eigenausbau gegenwärtig gut bis sehr gut versorgt ist. Und dies ohne eine eigene investive Infrastrukturgesellschaft. Allerdings fehlen noch rund 10 % Versorgungsabdeckung (Lückenschluss FttC). Dies sind vorwiegend die kleinen „ländlichen“ Stadt- und Ortsteile und die entfernten Stadtrandbereiche mit geringen Haushaltsanzahlen, aber langen Glasfaserzuleitungsstrecken.

Mit Fördermitteln für Beratungsleistungen in Höhe von 50.000,- Euro nach dem Breitbandförderprogramm des Bundes wurde der Förderantrag auf weiteren Infrastrukturausbau im Auftrag der Städte und Gemeinden des Kreises in Berlin am 26.04.2016 eingereicht. Ziel des aktuellen weiteren Ausbaus ist in Anwendung des Deckungslückenmodells (Zahlung eines Baukostenzuschusses) der Lückenschluss FttC und Teilausbau FttB/H für unterversorgte Unternehmen und öffentliche Liegenschaften sowie der FttB/H-Anschluss von förderfähigen Bildungseinrichtungen. Im Dezember 2018 erhielt der Rheingau-Taunus-Kreis den endgültigen Zuwendungsbescheid des Bundes in Höhe von rund 3,7 Mio. Euro.

Insgesamt werden über 100 km Tiefbau neu realisiert. Der Aufbau der Systemtechnik erfolgt durch Vergrößern bzw. den Neuaufbau von 108 Multifunktionsgehäusen, inclusive der Herstellung der Stromversorgung. Weiterhin werden 61 neue Verteiler für Glasfaseranschlüsse aufgebaut. Insgesamt werden ca. 476 km Glasfaserkabel eingeblasen und in Mikrorohren verlegt. Dabei werden auch bestehende Leerrohre verwendet.

Das Kreisgebiet ist in fünf Ausbaugebiete untergliedert. Ausgebaut wird dabei nach den Telefonvorwahlen:

Ausbaugebiet 1: 06082, 06087, 06126, 06127, 06434, 06438
Ausbaugebiet 2: 06120, 06430, 06772
Ausbaugebiet 3: 06123 (Teilbereiche), 06124, 06128, 06129
Ausbaugebiet 4: 06726 (Teilbereiche), 06775
Ausbaugebiet 5: 06123 (Teilbereiche), 06722, 06723, 06726 (Teilbereiche)

Zur Verdeutlichung der Abgrenzung der Stadt- und Gemeindegebiete und der Telefonvorwahlbezirke sind in der folgenden Karte beide Ebenen überlagert:




Breitbandausbau Fortschritt

Im Projekt finden die letzten Ausbaumaßnahmen statt. Der gesamte Abschluss ist zum 30.06.2023 geplant. Die meisten Anschlüsse sind bereits buchbar. An den versorgten Anschlüssen können höherwertige Tarife gebucht werden. Ausgebaut wurden von der beauftragten Telekom Deutschland GmbH 11.600 Anschlüsse mit FTTC (Fibre To The Curb – Glasfaser bis zum Verteiler), 480 Anschlüsse mit FTTH (Fibre To The Home - Glasfaser bis ins Haus) und 150 Anschlüsse mit Glasfaser in den gefördert ausgebauten 34 Bildungseinrichtungen. Dies sind wesentlich mehr Anschlüsse, als bei der Förderung beantragt (FTTC: 8.120 und FTTH gesamt: 258).

Somit profitieren mehr Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe und Unternehmen vom kreisweiten Ausbauprojekt.

Breitbandverfügbarkeit

Die verfügbare Bandbreite im Festnetz und Mobilfunk kann unter folgendem Link eingesehen werden:  t-map.telekom.de

Bitte beachten Sie, dass Verfügbarkeiten aufgrund der Ausbauvorhaben in den Systemen erst mit einem zeitlichen Verzug enthalten sind.

Anhand der farblichen Kartendarstellung kann die verfügbare Bandbreite bzw. das Bandbreiten-Spektrum (z.B. „VDSL100“ = bis zu 100Mbit/s im Download) identifiziert werden. Die Legende befindet sich rechts am Bildrand. Zusätzlich können durch das Setzen von Häkchen Bereiche ein- bzw. ausgeblendet werden. Eine Zoom-Funktion ist ebenfalls vorhanden, um Straßennamen, Gebäude etc. erkennen zu können.

Unter www.telekom.de/netz/dsl-vdsl-lte-verfuegbarkeit erfahren Sie schnell und einfach, welcher DSL-Tarif mit welcher Bandbreite für Sie infrage kommt. Geben Sie dazu einfach Ihre Adresse in die entsprechenden Felder ein.

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