Digitaler Bauantrag: Positive Zwischenbilanz in Testphase

• Meilenstein der hessischen Verwaltungs-Digitalisierung läuft als Feldversuch im RTK
• Ausgewählte Architekturbüros können Bauanträge bereits digital einreichen
• Antrag in Papierform ist weiterhin möglich

Bauanträge werden digital eingereicht und bearbeitet – das ist im Rheingau-Taunus-Kreis im Rahmen einer Einführungsphase bereits Realität: als einem der ersten Landkreise in Hessen.

Momentan ist das Einreichen eines digitalen Bauantrags exklusiv für Projektpartner möglich. Das heißt: Ausgewählte Architekturbüros testen das Verfahren gemeinsam mit der zuständigen Baubehörde im Landkreis. Die ersten digitalen Anträge wurden bereits erfolgreich eingereicht – läuft die Testphase weiter so erfolgreich, können Mitte des Jahres alle genehmigungsfreien Bauanträge digital eingereicht werden.

Rheingau-Taunus-Kreis erfüllt schon jetzt gesetzliche Anforderungen von 2028

Was für andere Verwaltungen mit der Neuauflage des Onlinezugangsgesetzes ab 2028 gilt, erreicht die Bauaufsicht des Rheingau-Taunus-Kreises so bereits heute: Die Zusammenarbeit mit der Bauaufsichtsbehörde, den Antragsstellern und beteiligten Dritten erfolgt vollends digital. Vom Computer gehen die Antragsdaten samt einzureichender Dokumente sicher und medienbruchfrei über das Bauportal Hessen an die Baubehörden und die zu beteiligenden Dritten. Auch der Bescheid wird vollelektronisch auf dem Bauportal bereitgestellt.

„Was für viele Bürgerinnen und Bürger vielleicht gar nicht so revolutionär klingt, ist für die Verwaltungsdigitalisierung in Hessen ein echter Meilenstein“, sagt Landrat Sandro Zehner und ergänzt: „Zum einen, weil wir damit einen Ende-zu-Ende digitalisierten Prozess haben, der nicht nur einfacher und bequemer für die Antragsteller ist, sondern vor allem auch den Kolleginnen und Kollegen unserer Verwaltung viel Arbeit und Zeit ersparen wird. Zum anderen, weil hier ein großes Gemeinschaftsprojekt über Verwaltungs- und Unternehmensebenen hinweg gelungen ist – mit hohem Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger.“

Zeit- und Ressourcenschonung bei gleichzeitigem Entstehen von Synergien

Durch die digitale Zusammenarbeit entstehen Synergien für alle Akteure. Zeit- und ressourcenaufwendige Postwege entfallen. Bauherr und Entwurfsverfasser werden prozessseitig in der Antragsstellung einheitlich unterstützt. Zentrales Datenhandling und moderne Aufgabenteilung sowie Stellvertreterregelungen reduzieren die Komplexität für die Sachbearbeitung.

Die momentan laufende Testphase dient der Erprobung des Verfahrens und um Kinderkrankheiten des Tools und der Prozessabläufe zu finden und zu beheben. Im Laufe des Jahres soll der Nutzerkreis schrittweise erweitert werden. Mittelfristiges Ziel ist es bis Ende des Jahres über das Bauportal Hessen (DigiBauG) die papierlose Baugenehmigung für alle Antragsteller und Verfahren zu ermöglichen und eine nutzerfreundliche, hessenweite und digitale Verfahrensweise zu bieten.

Der Rheingau-Taunus-Kreis ist der erste Landkreis im so genannten Vollverfahren. In der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Metropole Frankfurt laufen vergleichbare Projekte, die aber mit einem anderen Fachverfahrenshersteller und mit anderen Schwerpunkten durchgeführt werden. Die Bauaufsichten werden hier stetig durch die Hersteller OTS Informationstechnologie AG und PROSOZ Herten GmbH unterstützt.

Hessisches Bauportal wird von kommunalem IT-Dienstleister umgesetzt

Das hessische Bauportal wurde von der ekom21-KGRZ Hessen als kommunalem IT-Dienstleister im Auftrag des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) umgesetzt.

An zentraler Stelle wird dafür Sorge getragen, dass aktuelle Entwicklungen rechtlicher, fachlicher und technischer Natur auf dem neuesten Stand gehalten werden. Zudem schaffen die Beteiligungsformate und Arbeitskreise Raum für Austausch und Wissensmanagement über Behördengrenzen hinaus.

Weitere Informationen zum digitalen Bauportal finden Sie hier: https://www.hessen-kommunal.digital/de/aktuelle-projekte/digibaug/